Sehenswertes

Freizeit in Mannheim: erholsam oder aktiv

Mannheim, die heimliche Hauptstadt der Kurpfalz, war bereits in ihrer frühen Geschichte ein Anziehungspunkt für Künstler und Kunstinteressierte. Diesen Ruf hat Mannheim weiter ausgebaut und bietet heute ein umfassendes Repertoire an Kulturdenkmälern, Museen, Ausstellungen...

Zahlreiche Parks und Gärten begründen Mannheims Ruf als Stadt im Grünen, und so finden Sie hier auch in kurzen Verschnaufpausen ausreichend Möglichkeiten, sich in grüner Natur zu erholen. Der am Rhein gelegene Waldpark mit der Rheinpromenade ist bei Joggern ebenso beliebt wie bei Sonnenanbetern, und der Springbrunnen am Wasserturm bietet an heißen Sommertagen eine willkommene Erfrischung mitten in der Stadt.

Hier eine erlesene Auswahl der Mannheimer Highlights:

Das Schloss und die Schlosskirche

Schloss

Das Kurfürstliche Schloß wurde in den Jahren 1720 - 1760 unter den Kurfürsten Carl Philipp (1661 - 1742) und Carl Theodor (1724-1799) erbaut und ist die größte geschlossene Barockanlage Deutschlands. Das Residenzschloß spiegelt augenfällig den politischen Ergeiz der pfalz-wittelsbachischen Regenten wider. Als ausgreifende Schloßanlage entspricht es der Stellung des Bauherrn, dem souveränen Reichsfürsten.

Der nach Norden mit dem Ehrenhof zur Stadt geöffnete Schloßbau erhält durch den Ostflügel mit seiner angegliederten Vierflügelanlage und den Westflügel, hinter dem ursprünglich ebenfalls ein Trakt angebaut war, eine imposante Dimension. Durch die sieben Parallelstraßen zusammenfassende, 440 m lange Schaufront dominiert der Bau die gesamte Stadtanlage. Den mittleren Hauptakzent mit repräsentativem Schloßzugang bilden zwei eigenständige Baukörper - der Stadt zugewandt das vorgelagerte Treppenhaus, der abgerundete Rittersaalbau zur Gartenseite hin. Die Gelenkstellen der Gesamtanlage sind mit turmartigen Pavillons besetzt. Ursprünglich zeigte der durch sein Mansarddach herausragende Mittelbau (Corps de logis) das herrschaftliche Zentrum an. Das nach dem Krieg aufgesetzte Satteldach und das Fehlen der 1958 abgerissenen Wachthäuschen verfälschen heute den Gesamteindruck gravierend.

Die jeweiligen Schloßherren investierten viel in Erweiternungsbauten und in die Innenausstattung. Hierbei sind exemplarisch die Stuckkaturen, der Rittersaal, die Prunktreppe, diverse Fresken, die Schloßkirche, die Leinwanddeckengemälde, wertvolle Gobelins, geschnitztes und aus massivem Silber gearbeitetes Mobiliar und Supraportengemälde sowie kunstvolle Fußböden mit Einlegearbeiten zu nennen.

Während der Mannheimer Regierungszeit Carl Theodors von der Pfalz (1724-99) und seiner Gemahlin Elisabeth Auguste florierten am Hof Kunst und Wissenschaft.In diese Zeit fällt auch die Gründung des Mannheimer Orchesters, das mit spieltechnischer Bravour und ausgezeichneten Solisten zu Weltruhm gelangte. Die stilbildenden Leistungen der Mannheimer Komponisten, die unter dem Begriff 'Mannheimer Schule' bekannt geworden sind, gelten in der Musikgeschichte als wegbereiter der Klassik.

Während des zweiten Weltkrieges wurde es zum größten Teil zerstört. Der Wiederaufbau wurde 1968 erfolgreich abgeschlossen. Die Stadt Mannheim empfängt im Rittersaal hohe Staatsgäste und auch die Landesregierung nutzt die restaurierten Repräsentationsräume im Schloß. Ein Großteil des Schlosses wird heute von der Universität Mannheim genutzt. Sie hat hier ein ideales Domizil für ihre über 13.000 Studenten gefunden.

Der Wasserturm

Wasserturm

Der Wasserturm ist das Wahrzeichen Mannheims. Er erhebt sich an der höchsten Stelle des Friedrichsplatzes und wurde nach den Plänen des damals erst 24jährigen Architekten Gustav Halmhuber 1886 fertiggestellt. Der Bau besteht aus gelbem Sandstein, hat eine Höhe von ca. 60 Metern, faßt 2000 cbm Wasser und ist in römischen Monumentalformen gehalten. Das Dach des Wasserturms ziert eine Statue der Amphitrite, Gattin des Meeresgottes Poseidon. Bronzegruppen von Nixen und Tritonen schmücken das kleine Wasserbecken, zwei steinerne Zentaurengruppen finden sich am großen Wasserbecken. Die Anlage zu Füßen des Wasserturms stammt von Bruno Schmitz (1901-03). Die halbrunden Arkadenbauten aus rotem Sandstein mit den einander gegenüberliegenden Kunst- und Festhalle, sind ein Muster modernen Städtebaus schon vor dem ersten Weltkrieg.

In der Sommerzeit ist die Anlage rund um den Wasserturm ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, ein Platz zum Flanieren und Verweilen, zum Feiern und zur Erholung von der Hektik des Stadtalltages. Bei Einbruch der Dunkelheit sind die Wasserspiele dann 1 Stunde lang hell erleuchtet. Aber auch in der Winterzeit verliert Mannheims Wahrzeichen nichts an seiner Attraktivität. Der Weihnachtsmarkt rund um den Wasserturm versetzt Jahr für Jahr eine Vielzahl von Besuchern in vorweihnachtliche Stimmung.

Das Nationaltheater

Nationaltheater

Die "Schillerbühne", die durch die Uraufführung von Schillers "Die Räuber" anno 1782 zu ihrem Beinamen kam, zählt zu den anerkanntesten Häusern in Deutschland. Die große Operntradition, Schauspiel, Ballett und Inszenierungen zeitgenössischer Werke erlangten internationales Renommee. Für das ganz junge und jugendliche Publikum bietet das Mannheimer Nationaltheater eine eigene Theatersparte an: Das "Schnawwl" bringt dem jungen Publikum Theater näher.

Die Sternwarte

Sternwarte

Der Jesuit Christian Mayer war der Begründer der Astronomie in der Kurpfalz. Er bestimmte den Kurfürsten Carl Theodor anstelle der provisorischen Sternwarte auf dem Schwetzinger Schloß einen Neubau in Mannheim zu errichten. Zuerst plante man, den Turm beim Jesuitenkolleg zu einem Observatorium umzugestalten. Dieser Plan wurde wegen des schlechten Zustandes des „alten Turmes" nicht weiter verfolgt. Die Sternwarte wurde dann in den Jahren 1772-1774 nach Plänen von Johann Lacher als Observatorium westlich der Jesuitenkirche erbaut.

Durch die Kriegsereignisse wurden die Beobachtungen für 6 Jahre eingestellt. Erst 1801 konnte man mit der Wiederaufstellung der Instrumente, die in Kisten verpackt waren, beginnen, was etwa zwei Jahre in Anspruch nahm. Danach arbeitete die Sternwarte bis zum Jahre 1846 in Mannheim weiter. Sowohl der Bau als auch das Instrumentarium entsprachen schon lange nicht mehr den Anforderungen an ein Observatorium. Seit einiger Zeit war schon eine Verlegung im Gespräch, aber 1860 konnte die Sternwarte unter dem Hofastronomen E. Schönfeld ihre Arbeit wieder aufnehmen. Auf der Plattform war eine Drehkuppel installiert worden.

Die wissenschaftliche Bedeutung der Sternwarte stieg beachtlich und damit kam wieder das Gespräch auf einen Neubau. Als größere Reparaturen am Gebäude notwendig wurden, wurde 1880 die Sternwarte nach Karlsruhe verlegt. Das Gebäude wurde an die Stadt in Erbbaurecht gegeben und 1905/06 renoviert. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Sternwarte einigermaßen. Erst 1958 konnte eine Instandsetzung durchgeführt werden, da sie wegen dringlicher Bauvorhaben zurückgestellt werden mußte. Nur das erste Obergeschoß diente ehemals als Wohnung; jetzt wurden auch die übrigen Geschosse zu Atelierwohnungen ausgebaut.

Befand sich der Standort der Sternwarte früher vorteilhaft am Rande des Friedrichsparks, so liegt das Bauwerk heute etwas abgeschieden an der verkehrsreichen Auffahrt zur Konrad-Adenauer-Brücke (A 4).

Luisenpark & Herzogenriedpark

Luisenpark

Den besten Ruf - auch über die Stadtgrenzen hinaus - genießen die beiden großen Mannheimer Stadtparks, der Luisen- und der Herzogenriedpark. Mit einer Fläche von 41 Hektar ist der Luisenpark der größere von beiden. Seine Geschichte reicht zurück bis in die Zeit vor der Jahrhundertwende. In den Jahren 1892 bis 1894 war er nach Plänen der Frankfurter Gartenarchitekten Gebrüder Siesmeier angelegt worden. Bei seiner Namengebung stand die Badische Großherzogin Luise Pate.

Sein heutiges Gesicht erhielt der Park 1975, dem Jahr der Bundesgartenschau in Mannheim. Für das große Ereignis ist er wesentlich erweitert und neu gestaltet worden. Heute gilt der Luisenpark - und das nicht nur nach dem Urteil der Mannheimer - als eine der schönsten Parkanlagen Europas; vielleicht, weil er so vieles harmonisch miteinander verbindet: Eine Parklandschaft mitten in der Großstadt, Botanischen Garten, Zoo, Freizeit- und Unterhaltungspark. Idyllisch mitten im Park liegt der Kutzerweiher. Bei schönem Wetter wagen sich viele Besucher in "Gondolettas" zu einer Rundfahrt auf das Wasser. Viel Abwechslung wird im Sommer auf der Seebühne geboten. Das Programm reicht von Konzerten jeder Art bis hin zu Tanzveranstaltungen. Höhepunkte in jedem Jahr sind das große Sommernachtsfest sowie der Tag der Familie im Herbst. Doch nicht nur im Sommer lohnt sich ein Besuch im Luisenpark. Das Winterprogramm spricht besonders Familien mit Kindern an. Staunende Kinderaugen gibt es alljährlich beim Lampionumzug und Martinsspiel im November und an der Krippe mit lebenden Tieren im Dezember. Aber auch der Dreikönigsumzug im Januar sowie der Sommertagszug vor Ostern, bei dem der "Winter" verbrannt wird, sind Publikumsmagnete.

Auf den Besucher warten 140 Baum- und 85 Straucharten, 350 Staudenarten und -sorten, 400 000 Blumenzwiebeln und anderen Frühjahrblühern oder 250 000 Sommer- und Herbstblumen. Tropische Pflanzen und Tiere sind im Pflanzenschauhaus (auf 2 700 qm über 350 Pflanzenarten, 50 Reptilienarten und 350 Fischarten in Salz- und Süßwasseraquarien) zu sehen. In der Ausstellungshalle (400 qm) werden jährlich mindestens acht Ausstellungen unter verschiedenen Themen ausgerichtet. Das Spektrum reicht dabei von der Frühlingsblumen, Sommer- und Rosenschau bis hin zur Lehr- und Informationsausstellung rund um die Pflanze und das Tier. Als neue Attraktion im Jubiläumsjahr "100 Jahre Namengebung Luisenpark" 1996 kamen das faszinierende Schmetterlingsparadies mit einer Vielzahl verschiedenster tropischer Schmetterlinge, das Kakteenhaus und die Klang-Oase - ein entspannendes Hörerlebnis im Grünen, komponiert von dem Mannheimer Musiker Peter Seiler - hinzu. Erlebenswert auch die große Eulenanlage (13 Eulenarten), das neugestaltete Pinguingehege, der 1997 aufgewertete Wasserspielplatz und für den Kunstfreund der Heinrich-Vetter-Weg mit seinen Kunstobjekten.

Besonders sehenswert ist auch der neu errichtete Chinesische Garten mit einem chinesischen Teehaus.

Kunsthalle Mannheim

Kunsthalle

Bereits zum 300jährigen Stadtjubiläum – damals als bahnbrechender Ausstellungs- und Galerienbau errichtet – wurde die Kunsthalle 1907 eröffnet. In kontiniuerlicher Arbeit wurde hier eine Sammlung von Weltniveau aufgebaut, die auch im grünen Michelinführer mit zwei Sternen bedacht wurde. Schwerpunkte sind die Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts und die umfangreiche Skulpturensammlung. Im Ausstellungsbereich der Plastiken werden z. B. Arbeiten von Rodin, Ernst, Giacometti und Moore gezeigt.
 

Entlang der Kunstmeile

Kulturmeile

Mit der Kulturmeile hat Mannheim seit 1994 ein "Museum" ganz besonderer Art: Kunst unter freiem Himmel. Mit der fast 13 Meter hohen Plastik "Die große Mannheimerin" von Franz Bernhard beginnt der Spaziergang über die Kulturmeile, wo sich noch über 60 hochkarätige Skulpturen, vor allem moderner Künstler, 12 Kulturinstitutionen, 26 Galerien und einige historisch oder architektonisch bedeutsame Sehenswürdigkeiten entdecken lassen. Die Stadt ist Initiatorin der Kulturmeile, die außer durch ihren Hauptsponsor, die Südwest LB, durch zahlreiche weitere Mannheimer Unternehmen gefördert wird. Führungen über die Kulturmeile bietet die Städtische Kunsthalle an.


Tourist Service

Die meisten Sehenswürdigkeiten und kulturellen Einrichtungen Mannheims können Sie ohne weiteres zu Fuß besichtigen.

Denn Mannheim hat zwar großstädtisches Flair, ist aber dennoch eine Stadt der kurzen Wege. So können Sie Mannheim ganz nach Ihrem persönlichen Interesse "auf eigene Faust" kennen lernen. Zwei ausgearbeitete Stadtrundgänge („City-Rundgang und „Kirchenrundgang“) dienen zur Anregung, wie Sie der Quadratestadt auf die Spur kommen können.

Geführte Stadtrundgänge und Stadtrundfahrten können Sie gerne über die Tourist Information buchen.


Bilder & Texte: www.mannheim.de

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